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Das relevante Gebäude wird zuerst '''optisch von außen''' in Augenschein genommen. Dabei können grob das Baujahr sowie eventuelle An- und Umbauten erkannt werden. Mit Hilfe von bebilderter Fachliteratur (z.B. Walberg: Gebäudetypologie) ist hierfür eine bessere Zuordnung und Beschreibung möglich. Mit diesen Informationen können die folgenden Fragen entweder beantwortet oder müssen durch eine örtliche Innenaufnahme weiter behandelt werden. | |||
*Gibt es alte '''Planunterlagen''' in Archiven, bei der Bauherrschaft etc.? | |||
*Ist eine weitergehende „'''Bauforschung'''“ durch Fachleute (bei historischen Bauwerken) hilfreich oder gar erforderlich (z.B. für Fördermittel, denkmalpflegerische Begleitung, konstruktive Fragen u.ä.)? | |||
*Müssen '''biologische Untersuchungen''' (z.B. wg. Hausschwamm, Holzbock usw.) durchgeführt werden? | |||
* Welche '''Baustoffe''' wurden verbaut? | |||
* Welche '''Schadstoffe''' sind eventuell im Gebäude? Besonders in Gebäuden zwischen 1950 und 2000 wurden nach heutiger Kenntnis manche Schadstoffe, wie Asbest oder künstliche Mineralfasern, eingebaut? Hierüber muss der Planer den Bauherrn beraten, damit dieser bedarfsweise frühzeitig eine Fach-Untersuchung veranlassen kann. | |||
* Kann es bei Umbaumaßnahmen mit den vorhandenen Baustoffen (z.B. Holz) und der '''heutigen Bauweise''' (z.B. hohe Luftdichtigkeit) eventuell Probleme (z.B. Feuchte) geben? | |||
* Ist die '''Tragkonstruktion''' für die zukünftig vorgesehene Nutzung ausreichend oder entspricht sie neuen Regelungen? | |||
* Sind feuerpolizeiliche und andere sicherheitsrelevante wie auch energetische '''neue Anforderungen''' an das Bauwerk zu erwarten? | |||
* Sind Bauteile aus ökonomischen (Stichwort „graue Energie“), architektonischen oder kulturellen Gesichtspunkten '''erhaltenswert'''? Auch hierzu sollten bedarfsweise Fachleute befragt werden. | |||
Im zweiten Schritt muss eine '''Innenbesichtigung''' erfolgen, um die oben genannten Fragestellungen detaillierter betrachten zu können. Vielfach wird es dabei notwendig sein, dass durch Probeöffnungen an typischen und anfälligen Bauteilen der Zustand und Aufbau des Gebäudes genauer festgestellt werden muss. | |||
* Welche Bauteile sollten geöffnet und näher untersucht werden? | |||
* Welche Vorbereitungen und Zustimmungen sind hierfür einzuholen? | |||
<loop_figure title="Erste Innen-Bestandsuntersuchungen: Detail-Fotografien, Kartierung der untersuchten Stellen und Aufbau der Innenwände" description="(aus: „Instandsetzung & Sanierung – Grundsatzüberlegungen BV Viktoriastrasse“; Architekt: k.brendle plan.buero architektur & anderes, Lübeck im März 1998, Ausschnitte S. 16f, 20, 22 | ohne Masstab))" id="5f6e03819a629">[[file:Innen_Bestandsuntersuchungen_des_gra_de.png|700px]]</loop_figure> | |||
<loop_area type="annotation"> | |||
Detaillierte Informationen zu Fragen der Bauvorbereitung und -durchführung finden sich in den folgenden Büchern (siehe auch Literaturverzeichnis): | |||
* Berner et al. (2013): Baubetriebsplanung, Seite 227-288 sowie | |||
* Schach et al. (2011): Baustelleneinrichtung | |||
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Das relevante Gebäude wird zuerst optisch von außen in Augenschein genommen. Dabei können grob das Baujahr sowie eventuelle An- und Umbauten erkannt werden. Mit Hilfe von bebilderter Fachliteratur (z.B. Walberg: Gebäudetypologie) ist hierfür eine bessere Zuordnung und Beschreibung möglich. Mit diesen Informationen können die folgenden Fragen entweder beantwortet oder müssen durch eine örtliche Innenaufnahme weiter behandelt werden.
Im zweiten Schritt muss eine Innenbesichtigung erfolgen, um die oben genannten Fragestellungen detaillierter betrachten zu können. Vielfach wird es dabei notwendig sein, dass durch Probeöffnungen an typischen und anfälligen Bauteilen der Zustand und Aufbau des Gebäudes genauer festgestellt werden muss.
Detaillierte Informationen zu Fragen der Bauvorbereitung und -durchführung finden sich in den folgenden Büchern (siehe auch Literaturverzeichnis):